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Pressemitteilungen


Hauptversammlung der VERBIO AG: Erneut Rekordergebnis für VERBIO in volatilem Markt

VERBIO-Chef Claus Sauter sieht eine Zeitenwende bei der Energie- und Rohstoffversorgung

Leipzig, 3. Februar 2023. Auf der heutigen ordentlichen virtuellen Hauptversammlung berichtete der Vorstand der VERBIO Vereinigte BioEnergie AG den Aktionären über das am 30. Juni 2022 abgeschlossene Geschäftsjahr 2021/2022.

Claus Sauter, der Vorstandsvorsitzende des internationalen Bioenergieunternehmens, nannte das zurückliegende Geschäftsjahr trotz eines wiederholten Rekordergebnisses „dramatisch, aufregend und kräftezehrend“. Neben den großen Herausforderungen der Energiewende hat sich der größte und wichtigste Energie- und Rohstofflieferant Europas als zuverlässiger Partner für die Zukunft diskreditiert. „Seit Frühjahr 2022 ist klar: Wir erleben eine Zeitenwende in der Energie- und Rohstoffversorgung. Wir müssen als Gesellschaft nicht mehr nur den Klimawandel bekämpfen, sondern auch kurzfristig neue Partner für eine gesicherte und bezahlbare Energieversorgung finden. VERBIO kann dabei eine bedeutende Rolle spielen. Unsere erneuerbaren Produkte aus heimischen Roh- und Reststoffen sind Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel UND für die Versorgungssicherheit.“

Rekordergebnis in volatilem Markt

VERBIO hat das Geschäftsjahr 2021/2022 zum vierten Mal in Folge mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Die erfolgreich begonnene Internationalisierung und ein positives Marktumfeld für Biokraftstoffe der ersten und zweiten Generation waren wesentliche Faktoren für die hervorragenden Geschäftszahlen.

Der im Zeitraum 1. Juli 2021 bis 30. Juni 2022 erzielte Konzernumsatz erreichte mit 1,813 Milliarden Euro einen Anstieg von 77 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr. Der Anstieg der Umsatzerlöse war dabei überwiegend auf höhere Absatzpreise für Biodiesel und Bioethanol zurückzuführen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 503 Millionen Euro und damit 337 Millionen Euro über dem Vorjahr.

VERBIO produzierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/2022 insgesamt 838.132 Tonnen Biodiesel und Bioethanol (2020/2021: 834.541 Tonnen). Die Kapazitätsauslastung der Anlagen lag bei 91,1 Prozent. Die Biomethan-Produktion wurde auf 885 Gigawattstunden gesteigert (2020/21: 794,8 Gigawattstunden).

„Politischer Gegenwind gegenüber Biokraftstoffen ist absolut unverständlich“

Die veränderten Rahmenbedingungen für die Rohstoff- und Energieversorgung haben in Deutschland Kohle, Gas und Atomkraft in den Energiemix zurückgebracht. Claus Sauter mahnt an, dass die definierten Klimaziele ohne Biokraftstoffe nicht zu erreichen sind: „Der permanente Gegenwind gegenüber Biokraftstoffen der ersten Generation aus Teilen der Bundesregierung ist mir absolut unverständlich. Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden – in allen Bereichen. Im Verkehr werden derzeit 90 Prozent der Treibhausgaseinsparung durch Biokraftstoffe der ersten Generation erreicht. Die aktuelle Diskussion um eine weitere Beschränkung sieht aber keinerlei Alternativen vor, um die selbstgesteckten Dekarbonisierungsziele zu erreichen“, sagt der VERBIO-Chef.

Zu den möglichen Auswirkungen auf das Geschäftsmodell von VERBIO ergänzt er: „Wenn Deutschland einen Sonderweg gehen möchte und keine Biokraftstoffe der ersten Generation mehr zur CO2-Reduktion im Verkehr zulassen sollte, dann werden wir diese trotzdem weiter produzieren und eine noch größere Menge unserer Produktion exportieren. Wir verarbeiten kein Brotgetreide und wir nehmen niemandem sein tägliches Brot weg. Aber wir leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, zur Wertschöpfung in der regionalen Landwirtschaft und zur Versorgungssicherheit in Deutschland.“

Wachstumschancen zielgerichtet nutzen

VERBIO hat im Geschäftsjahr 2021/2022 die geplanten Wachstums- und Investitionsprojekte weiter vorangetrieben. Dazu gehören der Ausbau der bestehenden Produktionskapazitäten für Ethanol, fortschrittlichen Biodiesel und Biomethan, die Planung für den Bau der Ethenolyseanlage in Deutschland und der Katalysatorproduktion in Ungarn, der Bau einer BioLNG-Verflüssigungsanlage in Zörbig, die Installation von 20 BioLNG/BioCNG-Tankstellen in Deutschland, die Errichtung einer Proteinanlage in Zörbig und der Ausbau der Bioraffinerie in Iowa/USA. Damit legte das Bioenergieunternehmen weitere Grundlagen für eine stabile Unternehmensentwicklung.

Die Wachstumsstrategie berücksichtigt die regulatorische Entwicklung in den verschiedenen Märkten. „In den USA bietet der Inflation Reduction Act (IRA) ein attraktives Umfeld für die Umsetzung unseres neuen geplanten Projektes zur Herstellung von synthetischem Methan mit erneuerbarem Wasserstoff. Mit einem Fördervolumen von fast 400 Milliarden USD haben die Amerikaner die Europäer unter Handlungszwang gesetzt. Die EU hat ihre Antwort darauf gerade angekündigt – ich bin gespannt, was da konkret kommt“, erklärt Claus Sauter.

Durch die Erhöhung der Treibhausgasreduktionsquote von 7 Prozent in 2022 auf 8 Prozent in 2023 steigt in Deutschland der Bedarf für die CO2-Einsparung um ca. 15 Prozent bzw. weitere 1,5 Millionen Tonnen CO2 an.

Weltweit investieren Ölkonzerne Milliarden in Produktionskapazitäten für Biokraftstoffe. In den letzten Monaten gab es mehrere Übernahmen von Biogasproduzenten in den USA und Europa. Biomethan ist kein Nischenprodukt mehr.

„In diesem Umfeld haben wir mit unserer VERBIO-Technologie zur Produktion von Biomethan aus Reststoffen und Stroh einen klaren Wettbewerbsvorteil“, betont Claus Sauter.

Prognose für das Geschäftsjahr 2022/2023 und Dividende

Unter Berücksichtigung des aktuellen Absatz-, Rohstoff- und Energiepreisniveaus und der angestrebten Produktionsauslastung erwartet der Vorstand im Geschäftsjahr 2022/2023 ein EBITDA in der Größenordnung von 300 Millionen Euro und nach den geplanten Investitionen ein Nettofinanzvermögen von 30 Millionen Euro zum Ende des Geschäftsjahres.

Den Aktionären wurde in der heutigen Hauptversammlung unverändert zum Vorjahr eine Dividendenausschüttung von 0,20 Euro je dividendenberechtigter Aktie vorgeschlagen.

Der übrige Bilanzgewinn soll auf neue Rechnung vorgetragen und für weitere Investitionen vorgehalten werden. Der Vorschlag wurde von der Hauptversammlung bestätigt.

„Wir werden das Wachstum von VERBIO weiter vorantreiben. Weltweit verbessern sich die Rahmenbedingungen. Wir haben eine solide Basis geschaffen und uns organisatorisch neu aufgestellt. Personell werden wir uns mit qualifizierten Fachkräften verstärken. Der Bedarf an Lösungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen steigt in den kommenden Jahren massiv. VERBIO hat die richtigen Technologien, die richtigen Produkte und die richtigen Mitarbeitenden, um eine bedeutende Rolle bei der globalen Dekarbonisierungswelle zu spielen“, so Claus Sauter zum Abschluss seiner Rede auf der Hauptversammlung.

Schon heute können VERBIO-Kunden mit den erneuerbaren Produkten des Technologieunternehmens auf Basis der geltenden Regulatorik eine Einsparung von insgesamt 2,6 Millionen Tonnen/Jahr CO2 erreichen. Bis zum Geschäftsjahr 2025/2026 sollen es 8 Millionen Tonnen pro Jahr sein.

Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2021/2022 im Überblick:

Konzernumsatz: 1,813 Mrd. Euro (+ 77 Prozent)
EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen): 503,3 Mio. Euro (+ 337 Mio. EUR)
Produktionsmenge Biodiesel: 574.031 Tonnen (2020/21: 601.257 Tonnen)
Produktionsmenge Bioethanol: 264.101 Tonnen (2020/21: 233.284Tonnen)
Produktionsmenge Biomethan: 885 GWh (2020/21: 794,8 GWh)

Hörtipp: Zur Energiepolitik in Deutschland spricht Claus Sauter auch in der aktuellen Folge seines Podcasts #strohklug. Zu hören bei Apple Podcasts, Deezer, Google Podcast, Spotify oder im Web auf www.strohklug.de 

Detaillierte Geschäftszahlen finden Sie im Geschäftsbericht 2021/2022 der VERBIO AG: https://www.verbio.de/investor-relations/aktuelles-publikationen/finanzberichte/20212022/

 

Ihre Ansprechpartner

Ulrike Kurze
Head of Global Marketing & Communications (Pressesprecherin)

Verbio SE
T: +49 176 13085404
E-Mail: ulrike.kurze@verbio.de

 

Erik Fritzsche
PR-Agentur
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