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Pressemitteilungen


VERBIO betreibt erste Stroh-Biomethan-Anlage der USA

Einweihung der neuen Stroh-Biomethan-Anlage in Nevada (Iowa). Anlage erreicht im Sommer 2022 volle Produktionskapazität. VERBIO-Technologie setzt neue Standards in den USA.

Leipzig/Nevada (Iowa, USA), 9. Mai 2022 – Anlässlich der offiziellen Einweihungsfeier am 6. Mai sagte CEO-Claus Sauter vor der anwesenden Gouverneurin des Bundesstaates, Kim Reynolds, und weiteren Vertretern aus Politik und Wirtschaft: „Das Werk in Nevada (Iowa) ist unsere erste Anlage in den USA. Im Sommer 2022 erreichen wir Volllast. Dann werden wir hier jährlich bis zu 100.000 Tonnen Maisstroh zu Biomethan verarbeiten und als klimafreundlichen erneuerbaren Biokraftstoff für den Markt bereitstellen. Bis 2023 bauen wir die VERBIO-Bioraffinerie nach dem Vorbild der deutschen Anlagen mit einer kombinierten Bioethanol-Biomethan-Produktion aus. Mit unserer Technologie setzen wir neue Maßstäbe und bringen neue Impulse in den US-Markt. Nevada ist nur der Anfang. Wir wollen in den nächsten fünf Jahren weitere fünf bis zehn Bioraffinerie-Anlagen in Nordamerika installieren.“

Deutsche Technologie für grünen Kraftstoff aus Maisstroh
Die Anlage im Bundesstaat Iowa ist die erste große Auslandsinvestition der VERBIO AG. „Im Jahr 2018 haben wir die Produktionsstätte vom Chemieriesen DuPont gekauft. Es folgte der Umbau der damaligen Cellulose-Ethanol-Anlage und die Installation einer Stroh-Biomethanproduktion nach dem Vorbild der deutschen Standorte. Ende 2021 ist die Anlage ans Netz gegangen, seitdem steigern wir die Produktion kontinuierlich. Bisher haben wir knapp 50 Millionen USD in den Standort investiert. Mit dem weiteren geplanten Ausbau werden wir die Investition auf mindestens 115 Millionen USD erhöhen. Aus Maisstroh wird hier grüner Kraftstoff. Und das ist bisher in den USA einzigartig in dieser Dimension“, so Claus Sauter.

Wie in den anderen vier großtechnischen Biomethan-Produktionsanlagen weltweit, verwendet VERBIO auch in Iowa landwirtschaftliche Reststoffe für die Bioenergieproduktion. „Wir nutzen nicht etwa Brotgetreide, sondern überschüssiges Maisstroh. Die Landwirte profitieren dabei gleich mehrfach: Wir holen das Stroh vom Feld, was dort sonst einfach verrottet. Dadurch reduzieren wir CO2- und Methanemissionen. Am Ende unserer Produktionskette entsteht sogenannter Stroh-Humus, der als hochwertiger Dünger genutzt werden kann. Unser Biomethan trägt also gleichermaßen zur Dekarbonisierung von Verkehr und Landwirtschaft bei“, erklärt der Biokraftstoffexperte.

Deutliche Vorteile für Erneuerbare Energien im US-Markt
Das Biomethan aus Stroh wird in das Gasnetz des Energieversorgers Alliant Energy eingespeist, um es per Pipeline landesweit an CNG-Tankstellen und Speditionen zu liefern. Biomethan kann auch fossiles Erdgas in der Industrie ersetzen. „Wir glauben an unsere Technologie und die Vorteile von Biomethan aus Reststoffen. Das haben wir immer getan, auch wenn die regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland nicht immer vorteilhaft waren. Deshalb treiben wir seit Jahren die Internationalisierung von VERBIO voran - vor allem in die Wachstumsregionen, wo auch das regulatorische Umfeld für Biokraftstoffe und erneuerbare Energien langfristiger und verlässlicher ist“, so Claus Sauter. „In Nordamerika hat man das Potenzial von heimischen Biokraftstoffen aus heimischen Rohstoffen für Klimaschutz UND Versorgungssicherheit viel früher erkannt als in Deutschland und Europa“, ergänzt Sauter.

In Deutschland bietet das Ende 2021 aktualisierte Gesetz zur Festlegung der Treibhausgasreduktionsquote (THG-Quote) inzwischen bessere Rahmenbedingungen für Biokraftstoffe bis 2030 – insbesondere für fortschrittliche Biokraftstoffe, wie Biomethan aus Restoffen und Stroh. Deshalb investiert VERBIO derzeit auch in den Ausbau seiner deutschen Standorte. Allerdings stellt die deutsche Politik nach nur fünf Monaten seit Inkrafttreten des Gesetzes dessen Inhalt schon wieder infrage. „Dieses Hin und Her der Politik ist unverantwortlich und verunsichert nicht nur die Industrie, sondern auch den Kapitalmarkt. Das funktioniert so nicht. Dann kommen auch die notwendigen Investitionen nicht, um den nötigen Ausbau der erneuerbaren Energien schnell voranzutreiben und die gewünschte Unabhängigkeit vom Import fossiler Energieträger möglichst kurzfristig zu erreichen.“

Bioenergie aus Nordamerika bietet große Chancen für den deutschen Markt
Der Mittlere Westen der USA verfügt über ein riesiges Rohstoffpotenzial an landwirtschaftlichen Roh- und Reststoffen. Jährlich stehen hier ca. 300 Millionen Tonnen Reststroh zur Bioenergie-Produktion zur Verfügung. Darüber hinaus bieten sich hier gute Voraussetzung für die Produktion von synthetischen Biokraftstoffen durch die Nutzung von grünem CO2 aus den vorhandenen Bioethanol-Anlagen und aus den VERBIO-Bioraffinerien. Perspektivisch plant VERBIO dieses Potenzial auch für Deutschland und Europa nutzbar zu machen und verflüssigtes Biomethan (sogenanntes BioLNG) sowie verflüssigte synthetische Biokraftstoffe (sogenannte SynFuels) zu importieren. Dafür liefert die Errichtung deutscher LNG-Terminals, wie z. B. in Stade, eine wichtige Basis.

Dazu erklärt MdB, Oliver Grundmann (CDU): „Wenn wir sowohl klimaneutral als auch unabhängiger vom russischen Gas werden wollen, dann führt an Biomethan aus Reststoffen kein Weg vorbei. VERBIO ermöglicht perspektivisch mit seinen Biomethan-Aktivitäten im Mittleren Westen den großvolumigen Export von Biomethan nach Deutschland. Mit dem Bau eines Flüssiggas-Terminals in meiner Heimatstadt Stade schaffen wir derzeit die Voraussetzungen dafür, dass das BioLNG aus den USA in verflüssigter Form im Norden Deutschlands angelandet und als Kraftstoff für den Marine- und Schwerlastverkehr sowie als Rohstoff zur Dekarbonisierung der Spezialchemie eingesetzt werden kann. Bei meinem Besuch in der VERBIO-Bioraffinerie im Bundesstaat Iowa habe ich mich mit eigenen Augen davon überzeugen können, dass die Bioenergieproduktion völlig ohne Nahrungsmittelrohstoffe auskommt. Vor diesem Hintergrund sehe ich mit großer Sorge, dass Teile der Politik in Deutschland gerade dabei sind, auf Basis von falschen Annahmen eine zukunftsträchtige Branche kaputt zu regulieren. Deutschland ist im Begriff, sich energiepolitisch ins Abseits zu manövrieren. Diesen Irrweg gilt es zu stoppen."

Claus Sauter ergänzt abschließend: „Dekarbonisierung und Defossilisierung sind globale Themen. Wir multiplizieren in Nordamerika unser deutsches Bioraffineriekonzept auch dafür, um die Probleme, die wir in Deutschland und Europa mit fossilen Energieträgern haben, zu lösen.“

Für Interessierte: Regionale Pressemitteilung von VERBIO North America (nur Englisch)

Ihre Ansprechpartner

Ulrike Kurze
Head of Global Marketing & Communications (Pressesprecherin)

Verbio SE
T: +49 176 13085404
E-Mail: ulrike.kurze@verbio.de

 

Erik Fritzsche
PR-Agentur
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E-Mail: verbio@weichertmehner.com